Downloadplan Fokker Dr. 1

Downloadplan Fokker Dr. 1

Haben Sie den Wunsch, mal ein etwas anderes Modell zu fliegen? Einen Slowflyer, den man selten auf Flugplätzen antrifft? Wenn Sie diese Fragen mit Ja beantworten können, dann ist die Fokker Dr.1 genau das richtige Modell für Sie. Es ist einfach im Aufbau und nicht alltäglich. Es hat keinen Kreuzrumpf und will geflogen werden.

Um es vorweg zu nehmen, der Dreidecker ist kein Modell für Anfänger, keiner fürs 3D-Fliegen und kein Shocky. Beim Bauen stellt sie den Modellbauer vor keine großen Herausforderungen, jedoch ist die Dr.1 nicht an einem Abend fertig zu stellen, sondern es vergehen bis 20 Stunden inklusive Lackierung, bevor sie zum Erstflug bereit ist.

Bevor es losgeht

Zum Kleben sollte man Uhu Por und Beli-Zell verwenden. Sekundenkleber hat die unangenehme Eigenschaft, dass das Depron dadurch hart und spröde wird. Es bricht daher viel schneller an den Klebestellen. Je nach persönlicher Vorliebe und Geschmack findet man im Internet reichlich Lackiervorschläge, sodass jeder seine Dr.1 individuell gestalten kann. Jedoch kann es von Vorteil sein, einzelnen Baugruppen vor dem weiteren Zusammenbauen zu lackieren.

Man sollte unbedingt darauf achten, das Modell hinten so leicht wie möglich zu bauen, zum Beispiel Klebstoff und Lacke hinten sparsam einsetzen. Aus Schwerpunktgründen gehört viel Gewicht nach vorne. Statt Trimmblei lieber einen größeren Akku verwenden.

Zum Bau der Dr.1 werden eine Platte 3 Millimeter (mm) dickes Depron, eine Platte 6-mm-Depron, 1,5-mm-Sperrholz oder GFK-Platte (für Anlenkungsteile und Streben), zwei 3×1-mm-Kohlestäbe, ein 1-mm-Kohlestab (Anlenkung Höhenruder), ein kurzes 3-mm-Kohlerohr, Angelschnur und Aderendhülsen (Anlenkung Seitenruder), zwei Räder mit zirka 50 mm Durchmesser, ein 1-mm-Stahldraht und etwas Schrumpfschlauch benötigt.

Rumpf

Das Rumpfgerüst baut sich fast von allein auf, beginnend mit Spant 1, der vorne in die Aussparungen der Seitenwände geklebt wird. Gleich danach sind der Zwischenboden und Spant 2 in das Rumpfgerüst einzukleben. In das Servobrett gehören die beiden Dymond Eco 37-Servos. Das Brett kommt ebenfalls in die Aussparungen der Rumpfseitenwände und wird zeitgleich mit den Spanten 3 und 4 eingeklebt. Den Rumpf fixieren, bis alles ausgehärtet ist.

An der Außenseite vom Rumpfende ist so viel Material abzutragen, dass ein 3 mm breiter Rumpfabschluss stehen bleibt. Hier wird später das Seitenruder mit einem Uhu Por-Scharnier angeklebt. An den beiden Höhenruderblättern ist zunächst die Nase im 45-Grad-Winkel anzuschleifen. Entsprechend der Zeichnung werden sie dann mit einem 3-mm-CFK-Stab verklebt und am Höhenleitwerk über ein Uhu Por-Scharnier oder mit Tesafilm angeschlagen. Das Leitwerk ist zum Abschluss mit Uhu Por im Nass-in-nass-Verfahren auf den Rumpf zu kleben. Das erlaubt ein nachträgliches ausrichten.

Verstärkung

Vorne am Rumpf werden dann alle Verstärkungen für den Baldachin und für das Fahrwerk aus 6-mm-Depron eingeklebt. Die Verstärkungen nehmen auf der Rumpfoberseite die Baldachinstreben und auf der Unterseite die Fahrwerksstreben auf. Jetzt lassen sich auch die beiden D 47-Servos zur Ansteuerung der Querruder in die Aussparungen der Rumpfseitenwände fixieren.

Das fertig konfektionierte 1-mm-CFK-Anlenkungsgestänge fürs Höhenruder wird von hinten durch den Ausschnitt am Rumpfende und durch Spant 4 bis nach vorne zum Servo durchgeschoben. Beim Einkleben des Ruderhorns empfiehlt sich Beli-Zell. Jetzt das Doppelruderhorn am Seitenruder anzeichnen und einkleben. Anschließend kann das Seitenruder mit einem Uhu Por-Schanier am Rumpfende befestigt werden. Die Anlenkung erfolgt am besten über eine Angelschnur, da diese vom Gewicht her die leichteste Variante darstellt und sich fast nicht dehnt. Funktioniert alles reibungslos, kann im noch offenen Rumpfboden das Verstärkungsstück für den Hecksporn eingeklebt werden.

Dreierpack

Sobald alle drei Tragflächen ausgeschnitten und mit den nötigen Einschnitten versehen sind, erstellen wir die Querruder. Die beste Lösung ist an der Stelle ein Depronscharnier. Zuerst die Querruder in der Tiefe einschneiden. Auf der Unterseite der Tragfläche das Depron einschneiden, aber nicht durchschneiden, sondern nur bis kurz unter der festigenden Oberfläche. Jetzt das Querruder auf die Oberseite umklappen und die Schnittkanten anschrägen. Am Anfang und Ende der Querruderoberseite sichert ein Tesastreifen die Konstruktion gegen Einreißen.

In die Aussparungen der Tragflächen sind 3×1-mm-Kohlestäbe einzukleben. Das kann man mit Beli-Zell oder Nass-in-nass auch mit Uhu Por erledigen. Beachten Sie dabei, dass bei der mittleren Tragfläche der Kohlestab nicht in die rechteckigen Aussparungen reicht. Die untere Tragfläche ist an der vorgesehenen Stelle am Rumpf und direkt danach der hintere Rumpfboden festzukleben.

Für die Justierung der mittleren Tragfläche verwendet man am besten die beiden Schablonen. Die Flächenstreben greifen mit der Aussparung auf den Kohlestab der unteren Tragfläche. Bei der mittleren Tragfläche geht der Kohlestab an die Flächenstreben heran. Die Verklebung erfolgt am besten mit Beli-Zell.

Rundungen

Das Depronteil für den hinteren Rumpfrücken sollte zuvor mit der Hand über eine runde Tischkante vorgewalkt werden. Damit die Oberfläche keine Spannungsrisse bekommt, hilft es, beide Seiten mit Schleifpapier leicht anzuschleifen. Nach dem Vorrunden wird der hintere obere Rumpfdeckel aufgeklebt. Der Deckel ist mit einen kleinem Übermaß gezeichnet, so hat man ausreichend Material zur Verfügung und kann nach dem Aushärten des Klebers die Seitenwände verschleifen. Der vordere, obere Rumpfdeckel wird ebenfalls angepasst und verklebt. Im nächsten Schritt wird der Baldachin zusammen mit der oberen Tragfläche angepasst und verklebt. Die Aussparungen in den Flächenstreben greifen dabei in den Kohlestab der oberen Tragfläche.

Was noch bleibt, ist das Anbringen der Querruderanlenkung. In jedes untere Querruder wird ein Ruderhorn aus GFK oder Sperrholz eingeklebt. Die Verbindung zwischen Servo und Querruder erfolgt mit einem 1-mm-Stahldraht, der beidseitig abgekröpft ist. In den Rudern sind kleine Schlitze vorgesehen. Hier werden die Ruderplatten mit Beli-Zell eingeklebt. Bevor es weitergeht, sind die Querruder in Neutralposition zu fixieren. Die Verbindung zwischen den Querrudern kann ebenfalls mit 1-mm-Stahldraht hergestellt werden. Dazu wird ein zirka 100 mm langer Stahldraht in der Mitte z-förmig abgekröpft und durch das Loch der Ruderplatte von der mittleren Tragfläche gefädelt. Zwei kurze, Z-förmig abgekröpfte 1-mm-Stahldrähte werden unten und oben in die Bohrung der jeweiligen Ruderplatte gefädelt und die Verbindung zwischen den Stahldrähten mit Schrumpfschlauch hergestellt.

Fahrwerk

Die Fahrwerksachse bekommt eine Verkleidung aus 6-mm-Depron. In diese wird auf der Unterseite nur ein Schlitz für die Fahrwerksachse eingebracht und das Ganze wie ein Tragflächenprofil geschliffen. Vorne schön rund und ab den letzten 30 mm auf der Oberseite läuft das Depron zur Hinterkante bis auf 2 mm spitz aus.

Bei den Rädern können Sie auf fertige mit 55 mm Durchmesser zurückgreifen, oder Speichenräder selber bauen. Wie das geht, beschrieb Hilmar Lange in FlugModell 2/2011. Die Radachse der Fokker besteht aus 1-mm-Stahldraht und wird nun in die Unterseite der Verkleidung geklebt. Auf jeder Seite sollte sie etwa 40 mm über die Verkleidung herausstehen. Dann wird auf jede Seite ein Fahrwerksbein geschoben. Bei den Fahrwerksstreben unbedingt auf die nötige Symmetrie achten, da die Winkel vorne anders als hinten sind. Die Fahrwerksstreben können dann in die Verstärkungen im Rumpf gesteckt, mit den Schablonen ausgerichtet und verklebt werden. Anschließend die Räder aufschieben und gegen Herunterrutschen sichern. Am Rumpfheck kommt jetzt ein kleiner Schlitz hinein, um den Hecksporn mit Beli-Zell an seinem Platz zu binden.

Außenläufer

Für die Dr.1 eignen sich Brushlessmotoren mit einem Gewicht zwischen 15 bis 25 Gramm (g). Ausgewählt wurde der Dymond AL 2211 in der Combo mit einem Smart 10-Regler und einem 2s-LiPo mit 600 Milliamperestunden Kapazität von Staufenbiel. Der Motor dreht problemlos eine 8 × 4,3-Zoll-Luftschraube und hat eine geringe Stromaufnahme. Ferner verfügt er über ein separates Befestigungskreuz, das auf der Rückseite auf einer GFK- oder Sperrholzplatte montiert wird.

Die Bohrlöcher in dem gezeichneten Spant entsprechen dem des vorgeschlagenen Motors. Je nach verwendetem Motor ist es erforderlich, diese in einem Abstand unter der Motorhaube zu befestigen, damit sich die Luftschraube vor dem Abschlussspant frei drehen kann. Dazu sind zwei Depronplatten von 6 mm Stärke gezeichnet, die entsprechend eingeklebt werden können.

Die Motorhaube des Dreideckers besteht aus fünf 6-mm-Depronplatten und einem 3 mm dicken Abschlussspant. Damit die 6 mm dicken Teile beim Zusammenkleben nicht verrutschen, haben sie zwei Bohrungen mit 2 mm Durchmesser, in die Zahnstocher gesteckt werden können. Nach dem Verkleben werden die Zahnstocher wieder entfernt. Die Motorhaube kann dann an Spant 1 angepasst, zugeschliffen und angeklebt werden. Im Anschluss daran kann die komplette Motoreinheit an Spant 1 geklebt werden, sodass die Motorwelle genau in der Mitte von der Aussparung des Abschlussspants ist. Der Motorsturz sollte -3 und der Seitenzug -2 Grad betragen.

Abschlussarbeiten

Gleich hinter Spant 1 werden der Flugakku, der Regler und der Empfänger eingebaut. Nachdem die Motordrehrichtung überprüft und die Servos an den Empfänger angeschlossen sind, geht es an die Einstellung der Ruderausschläge. Jetzt fehlt nur noch der untere Rumpfdeckel. Dieser wird angepasst und kann dann mit Magneten am Rumpf befestigt werden. So ist ein guter Zugang zwecks Akkuwechsel und zum Rest der Technik gegeben.

Was noch fehlt, bevor es zum Erstflug geht, ist die Einstellung des Schwerpunkts. Dieser liegt 5 mm hinter der Nasenleiste der mittleren Tragfläche. In der Regel müssen noch ein paar Gramm Blei unter der Motorhaube eingeklebt werden, dann kann es losgehen.

Legend Fighter

Der Start ist sehr einfach und die Rollstrecke beträgt nur wenige Meter, dann ist die Fokker in der Luft. Bei dosiertem Gaseinsatz kann man auf ihrem Haupftfahrwerk kontrolliert schnell über den Hallenboden rollen, ohne dass sie abhebt. Zum gemütlichen Fliegen in der Halle reicht Halbgas vollkommen aus, nur zum Looping benötigt man mehr Strom. Rollen sind bei der Dr.1 mehr Fassrollen und man benötigt dafür schon Platz, daher sollten diese zuerst bei Windstille im Freien probiert werden. Besonders schön gelingen flache Kurven, die mit Querruder eingeleitet und dann mit Seitenrudereinsatz geflogen werden, hier liegt die Stärke des Dreideckers. Generell sollte viel mit Seitenruder geflogen werden – das gilt erst recht für Flüge in der Halle.

Zum Landen kann man das Modell sehr langsam fliegen und mit Schleppgas bis zum Aufsetzpunkt heranholen. Langsame Vorbeiflüge begeistern immer wieder aufs Neue die Zuschauer. Zum wilden Herumfliegen und fürs 3D-Bolzen gibt es andere Modelle. Und entsprechend lackiert, weiß die Fokker auch optisch voll und ganz zu überzeugen. Den Downloadplan können Sie kostenlos für private Zwecke von der Internetseite www.modell-aviator.de runterladen.