Stellenabbau

Es wurde lange spekuliert, jetzt ist es (traurige) Gewissheit: Beim Traditionsunternehmen Graupner sind betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr zu vermeiden, eine Transfergesellschaft zur Unterstützung der freigesetzten Mitarbeiter wurde gegründet. Insgesamt verlieren 45 der 165 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. Als Grund hierfür nennt Graupner die verschärften Marktbedingungen durch asiatische Billig-Importe sowie das Internet. Durch die derzeitige Umstrukturierung verspricht Graupner neue Innovationskraft zu schaffen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. "Wir bedauern diesen Schritt und machen alles, um den Abbau sozialverträglich zu gestalten", teilt Stefan Graupner mit. "Wir möchten der Globalisierung mit schlanker Struktur und innovativen Produkten entgegentreten." 2010 feierte Graupner das 80-jährige Firmenjubiläum. Schon seit der Gründung 1930 ist Graupner ein fester Bestandteil der Modellbau-Szene und steht für qualitativ hochwertige Produkte. Zu Beginn noch als „Cannstatter Laubsäge-Arbeiten“ bekannt, wandert der Schwerpunkt schnell auf den Modellbau. Angefangen im Jahr 1935 mit dem Segelflugzeugmodell „Graubele“ trifft man durch die damals vorherrschende Flugbegeisterung genau den Nerv der Zeit. Am 11. Dezember 1953 verstirbt Johannes Graupner. Der Sohn des Firmengründers, Hans Graupner, übernimmt von diesem Zeitpunkt an die Unternehmensleitung. Schnell erweist sich der junge Hans Graupner als cleverer Geschäftsmann und präsentiert 1954 das Produktsortiment der Firma erstmals auf der Internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg. Immer wieder macht Graupner durch Innovationen auf sich aufmerksam. Beispielsweise mit dem ersten Elektroflugmodell "Silentius" 1960 oder der Strahlturbine im Jahr 2000. Kurz vor der Jahrtausendwende dann – Hans Graupner ist zu diesem Zeitpunkt 70 Jahre alt – tritt sein Sohn Stefan Graupner als Geschäftsführer in das Unternehmen ein. Kurz darauf wird ein E-Mail-Bestellsystem eingerichtet, über das zunächst der Außendienst, später der Fachhandel Bestellungen aufgeben kann. In den kommenden Jahren sollten viele Neuerungen und Innovationen von Graupner folgen. Die 2,4-Gigahertz-Technik und erfolgreiche Brushlessmotoren sowie -Regler sind nur zwei Beispiele. Am 11. November 2010 dann prägt ein einschneidendes Ereignis die Firmenhistorie. Hans Graupner stirbt im Alter von 81 Jahren. Der Name Graupner steht auch heute noch wie kaum ein anderer für Innovationen und hochwertige Produkte im Modellbau. Und das seit nunmehr 81 Jahren.