HFMx-Modul – Tausendsassa für Sender-Upgrade

Seit Herbst 2009 ist das lang ersehnte 2,4-Gigahertz-System M-LINK von Multiplex auf dem Markt. Für die Sender Royal Evo/Pro und Profi mc3010/3030/4000 gibt es entsprechende HF-Module, die einfach gegen das bisherige 35/40-Megahertz-Modul ausgetauscht werden. Ebenfalls erhältlich ist die neue Cockpit SX M-LINK, allerdings kann eine Cockpit SX im alten Frequenzband nicht so einfach auf M-LINK umgerüstet werden, da dort das HF-Teil direkt auf der Hauptplatine sitzt. Doch für diese Sender und alle anderen, also auch die ­älteren Multiplex-Sender, gibt es nun eine Lösung zur Umrüstung mit dem Namen HFMx.Das HFMx-Modul basiert auf einem konventionellen M-LINK-Modul, jedoch bezieht es seine Daten nicht über eine interne Schnittstelle im Sender, sondern durch ein daran angeschlossenes Kabel mit DIN-Stecker, deren Gegenstück als Multifunktionsbuchse bei allen Multiplex-Sendern schon seit Jahren üblich ist. Diese Buchse dient zum Laden des Senders, zum Datenaustausch mit dem PC, zum Aufspielen neuer Software oder auch für den Diagnose- und den Lehrer-Schüler-Betrieb. Andocken Genau an dieser Stelle setzt das Umrüstmodul HFMx an. Es nutzt die an der Buchse anliegenden PPM-Signale, um daraus M-LINK-Signale zu generieren und auszugeben. Die Signale sind somit identisch zu den internen Modulen in den entsprechenden M-LINK-Sendern, was das HF-­Modul vollständig kompatibel zum gesamten M-LINK-System macht. Wie bereits im Bericht „Aufholjagd“ in FlugModell 2/2010 im Detail erläutert, handelt es sich dabei um ein Frequenzhopping-Verfahren (FHSS) über 39 Kanäle mit einer Bandbreite von zwei Megahertz und einer entsprechend hohen Übertragungssicherheit. Durch die extrem flache Bauform, das Gehäuse misst 83 × 52 × 11 Millimeter ohne Antennenstummel, kann das zusätzliche HF-Modul entweder mit Klettband am Sender selbst oder aber in einem Senderpult platzsparend untergebracht werden. Das HFMx ist kompatibel zu den älteren Multiplex-Sendern der Europa- und Royal-Serie, der Pico, Cockpit mm und natürlich auch mit den neueren Sendern Cockpit SX, Royal evo und der Profi mc-Serie. Eine detaillierte Auflistung aller unterstützten Sender findet sich in der Bedienungsanleitung, die auf der Homepage von Multiplex zum Down­load bereit steht. Es gibt sowohl das HFMx als Einzelmodul, als auch die Combo in Verbindung mit dem RX-5 oder RX-7 light M-LINK Empfänger. Umschaltbar Das HFMx-Modul besteht aus dem eigentlichen HF-Modul, eingebaut in ein schlankes Kunststoffgehäuse mit herausgeführtem Anschlusskabel und DIN-Buchse sowie einer abschraubbaren, dreh- und schwenkbaren Stummelantenne. Der Clou: Das Modul besitzt an seiner Stirnseite einen Schiebeschalter zur Umschaltung von 35/40 Megahertz (MHz) auf 2,4-Gigahertz-Betrieb (GHz). Dadurch kann das Modul ständig im Sender eingesteckt bleiben und man ist in der Lage, innerhalb von Sekunden das Frequenzband zu wechseln – ohne jegliche Umbauarbeiten am Sender. Gerade wenn nicht alle Modelle auf 2,4 GHz umgerüstet wurden, ist das HFMx ideal als Nachrüstlösung geeignet. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es trotzdem, das HFMx bietet aufgrund seiner externen Anbindung keine Möglichkeit, den Rückkanal des M-LINK-System zu nutzen. Doch vor dem Hintergrund, dass sich damit Sender der ältesten Generation auf eine brandaktuelle Übertragungstechnik umrüsten lassen, sollte man dies nicht überbewerten. Multitest Für unsere Tests standen verschiedene Multiplex-Sender bereit. Dabei verstand sich das HFMx sowohl mit einem einfachen Pico-Sender, mit der Cockpit mm, einer Royal evo 7, der Cockpit SX sowie mit einer Profi mc 3010 und einer Profi mc 4000. Befestigt wird das HF-Modul mit einem Streifen Klettband, das dem Modul beiliegt. Durch die dreh- und schwenkbare Antenne ist die Einbauposition frei wählbar, lediglich der Schiebe-Schalter zur Frequenzbandumschaltung sowie die Programmiertaste und die Status-LED sollten idealerweise gut einsehbar sein. Der Winkelstecker lässt sich je nach Ein­­baufall in seinem Kabelabgang verändern, was die ­flexible Nutzung des HFMx weiter unterstreicht. Die Be­­triebsart Fast Response sowie die Wahl des eingeschränkten Fre­­quenzbands, zum Beispiel beim Einsatz in Frankreich, erfolgt über zwei kleine DIL-Schalter. Fürs Binden des Empfängers wird beim Einschalten des Senders die Set-Taste gedrückt, dasselbe am Empfänger. Nach kurzem Aufflackern der Status-LED gehen Sender und Empfänger sofort in den normalen Betrieb über und das M-LINK-System ist betriebsbereit. Für den Reich­weitentest mit reduzierter Sendeleistung wird innerhalb von vier Sekunden nach dem Einschalten die Programmier­taste gedrückt, die LED leuchtet nun dauernd und zeigt so den Reichweitenmodus an. Im Flugbetrieb zeigt sich das HFMx genauso unauffällig, wie die integrierte Lösung in einer Royal Pro 16. Die Systemreichweite ist identisch, lediglich bei der Über­tragungsgeschwindigkeit ist die Royal aufgrund ihrer internen, digitalen Schnittstelle zum HF-Modul etwas im Vor­teil. Jedoch sollte man darüber hinaus nicht vergessen, dass das M-LINK-System eine deutlich höhere Reaktions­geschwindigkeit als die gewohnte PPM-Technik besitzt. Auch ein mittels HFMx nachgerüsteter Sender bietet daher bereits eine deutlich kürzere Latenzzeit, als dies mit 35 MHz der Fall war. Bilanz Das HFMx ist die ideale Nachrüstlösung für ­ältere Multiplex-Sender. Es bietet nahezu alle Vor­­­teile des M-LINK-Über­tragungssystems, lässt sich problemlos auch an mehreren Sen­dern betreiben und durch die Möglichkeit, mittels Schalter von 35/40 MHz auf 2,4 GHz umzuschalten, ist es ideal für die Modellflugpiloten geeignet, die übergangsweise noch beide Betriebs­ar­ten regelmäßig nutzen.