Dremel – Drei Handbohrmaschinen im Praxistest

Dremel – Drei Handbohrmaschinen im Praxistest

Eine Bohrmaschine gehört in jeden Haushalt, so lautet die Devise der meisten Heimwerker. Für viele Arbeiten in und am Haus sind die gewichtigen Maschinen eindeutig eine sinnvolle Anschaffung. Geht es jedoch an die filigrane Konstruktion eines Flugmodells, müssen andere Drehzahlgeber her. Dremel bietet für diese Jobs drei Idealbesetzungen an.
Die meisten Modellbauer werden bestätigen: Wer am Werkzeug spart, spart an der falschen Stelle. Gleiches gilt natürlich auch für Kleinbohr-, Fräs- und Poliermaschinen. Zwar kann man in einem der weit verbreiteten Billigmärkte bei passender Gelegenheit solche Maschinchen schon für einige Euros erwerben. Sind die eigenen Anforderungen an diese Werkzeuge höher, ist das positive Kauferlebnis schon nach kurzem Gebrauch dahin. Gleiches gilt oft genug für das beiliegende Zubehör. Ein Bohrer, der bereits bei der kleinsten Belastung bricht oder stumpf wird, ist genauso wenig beglückend, wie die Trennscheibe, die noch nicht einmal das Abtrennen eines 3-Millimeter-Stahldrahts übersteht.

Überall erhältlich
Die Produkte der Firma Dremel sind weltweit bekannt. Zubehör oder Ersatzteile sind normalerweise in jedem Baumarkt erhältlich. Benötigt man noch das eine oder andere Spezialwerkzeug oder Vorsatzgerät, wird man schnell fündig und kann zügig weiterarbeiten.

Während des letzten halben Jahres haben wir drei für Modellbauer interessante Maschinen eingehend einem Praxistest unterzogen. Es handelt sich dabei um den ­kleinen Dremel Stylus, den Dremel 10,8V und den
Dremel 400 Digital.

Die drei Maschinen sind im Auslieferungszustand mit so genannten Spannzangen zur Aufnahme der verschiedenen Werkzeuge ausgerüstet. Mit Spannzangen der Größen L, M, N und O sind Werkzeuge mit Schaft­größen von 0,8, 1,6, 2,4 sowie 3,2 Millimeter spannbar. Setzt man häufig Zwischengrößen ein oder wechselt oft die Schaftgrößen, ist ein Spannfutter empfehlenswert. Hiermit lassen sich Werkzeuge von 0,4 bis 3,4 Millimeter schnell und einfach einspannen. Der Dremel Stylus und der Dremel 10,8V sind jeweils mit einem leistungsfähigen Li-Ionen-Akku ausgerüstet und werden mit dem entsprechenden Ladegerät geliefert.

Mit ohne Kabel
Der Dremel Stylus ist das kleinste Tool aus der Dreier­gruppe und vorwiegend für Arbeiten mit Werkzeugen gemacht, die hohe Drehzahlen bei geringem Drehmoment erfordern. Im Modellbausektor ist sein Haupt-Einsatzgebiet das Schleifen, Trennen, Fräsen und Polieren. Durch die ergonomische Bauform liegt der Stylus wunderbar in der Hand, sodass die Werkzeuge exakt geführt werden können. Als Ablage fungiert die Ladestation, die gleichzeitig Aufbewahrungsort für die wichtigsten Werk­­zeuge ist. Die verschiedenen Drehzahlen lassen sich stufenlos mit dem rückseitig angebrachten Einstellrad von 5.000 bis 25.000 Umdrehungen pro Minute (U/min) einstellen. Einschalter sowie Wellenarretierungsknopf zum Spannen der Werk­zeuge sind griffgünstig angebracht.

Als High-Speed-Tool kann der Dremel 10,8V bezeichnet werden. Mit Drehzahlen von zirka 5.000 bis 35.000 U/min (Leerlaufdrehzahl) ist es ein sehr vielseitig einsetzbares Gerät, das optional mit verschiedenen Vorsatzgeräten bestückt werden kann. Der dreizellige Li-Ionen-Akku mit 1.300 Milliamperestunden Kapazität sorgt in Verbindung mit dem kräftigen Motor für hohe Leistung bei langer Einsatzzeit. Das ergonomisch geformte Vorderteil des Dremel 10,8V gibt sicheren Halt und verhindert auch bei lang andauernden Arbeiten ein Verkrampfen der Finger.

Eingeschaltet wird das Gerät mit Hilfe des etwa in der Mitte des Tools angeordneten, querliegenden Rads, welches gleichzeitig der Drehzahleinstellung dient. Drei davor angeordnete rote LED geben jederzeit Auskunft über den Akkuzustand, beziehungsweise wann die Maschine an die Leistungsgrenze gelangt. Die Werkzeugaufnahme entspricht dem der anderen Maschinen und kann ebenfalls gegen das vielseitig verwendbare Spannfutter ausgetauscht werden. Durch das einfache Ansetzen verschiedener Vorsatzgeräte lässt sich das Einsatzspektrum des Geräts erheblich erweitern.

Zum Aufladen des Akkus wird der Standfuß vom Gerät abgezogen und in die Ladestation eingesteckt. Eine grüne LED zeigt den laufenden Ladevorgang an, wobei eine Kom­­plettladung etwa drei Stunden dauert. Mit Beendigung der Ladung erlischt die LED. Greift man zum Set mit der Bestellnummer 8000-60, gehören zum Lieferumfang sechzig sinnvoll zusammengestellte Werkzeuge sowie eine praktische Stoff-Tragetasche, in der das gesamte Zubehör ausreichend Platz findet.

Drehzahlfest
Zu den Top-Produkten der Dremel-Familie zählt eindeutig das 400 Digital-Tool. Diese kräftige Maschine ist mit einer digitalen Drehzahleinstellung versehen, mit der sich in 1.000er-Schritten exakt Werte zwischen 5.000 und 33.000 U/min einstellen lassen. Durch den kräftigen Motor in Verbindung mit einer elektronischen Drehzahlsteuerung werden die geforderten Drehzahlen auch unter Belastung recht gut gehalten. Die feine Abstufung erlaubt somit eine optimale Anpassung an die unterschiedlichsten Schnitt­geschwindigkeiten beim Einsatz sämtlicher Werkzeuge. Gerade bei der Verwendung von Fräsern, Schleifpapier­haltern und Bohrern macht sich die genaue Drehzahl­­an­passung positiv bemerkbar. Die jeweils eingestellte Dreh­zahl bleibt beim Ausschalten mit dem separaten Ein-aus-Schieber oder bis zum Trennen der Maschine vom Netz erhalten. Bei dem er­­neuten Anschließen zeigt die Digitalanzeige immer den Wert 5 für 5.000 U/min.

Geliefert wird der Dremel 400 Digital in einem praktischen Werkzeugkoffer aus Kunststoff. Hierin sind neben der Maschine eine hochwertige, biegsame Welle, ein Parallel- und Kreisschneider, ein Fräsvorsatz sowie ein Vorsatzgerät zum Schleifen von Rasenmäher-Messern vorhanden. In zwei auf der Oberseite des Koffers angebrachten Boxen sind die insgesamt 80 Werkzeuge gut zugänglich und doch geschützt untergebracht.

Der Dremel 400 Digital ist ein vielseitig einsetzbares Werkzeug, mit dem fast alle erdenklichen Aufgaben im Modellbau erledigt werden können. Bei Verwendung der biegsamen Welle sind auch diffizile Arbeiten in schwer zugänglichen Bereichen möglich.

Bilanz
Sämtliche vorgestellten Geräte können durch Zuverlässigkeit, hohe Leistung und vielseitige Verwendbarkeit überzeugen. Ist der Dremel Stylus eher für Einsätze bei kleineren Modellflugzeugen gedacht, so sind der Dremel 10,8V und der Dremel 400 Digital auch größeren Aufgaben gewachsen. Durch die Möglichkeit, verschiedene Vorsatzgeräte anzusetzen, ist zudem der Einsatzbereich nicht nur auf den Modellbau beschränkt.