Das GPS-Modul zur CamOne infinity

Was schaut niedlich aus, ist im schwarzen Kleid verpackt und hat etwas mit Satelliten zu tun? Die Rede ist nicht von Lena Meyer-Landrut. Sofern sich überhaupt noch jemand an die strahlende Dame aus dem nicht ganz so strahlenden Hannover erinnert. Nein, es geht um ein GPS-Modul, das Action-Cam-Hersteller Acme für seine HD-Kameras FlyCamOne 720p, 1080p und die CamOne infinity entwickelt hat und das für etwa 50,– Euro im Fachhandel erhältlich ist. Das GPS-Modul hat die Abmessungen von 30 × 49 × 10 Millimeter, wiegt etwa 18 Gramm und ist mit einer blauen LED ausgestattet. Von den sanft abgerundeten Ecken abgesehen, wirkt es eher unspektakulär. Es sind aber die inneren Werte, auf die es ankommt. Und diese können sich durchaus sehen lassen. Für kleines Geld werden zuverlässig dreidimensionale Positionsdaten aufgezeichnet. Außerdem wandelt das GPS-Modul daraus direkt Werte wie Geschwindigkeit, die Entfernung zum Startpunkt oder die einwirkenden G-Kräfte ab. Diese werden direkt im Display der Kamera angezeigt. Zumindest, wenn das Modul die Daten von genügend Satelliten empfängt. Letzteres ist ein kleiner Schwachpunkt, denn es kann schon mal drei bis vier Minuten dauern, bis der „Link“ in den Himmel steht. Ein ganzer Lena-Song, immerhin. Rohes Datenfleisch Nun sind Daten, ähnlich wie Lena-Ohrwürmer, für sich genommen nicht besonders hilfreich. Man muss diese auch irgendwo abspeichern, damit man sie bei Bedarf immer wieder aufrufen kann. Das GPS-Modul greift hier auf eine recht simple, aber effektive Methode zurück. Im Sekundentakt werden die Geo-Daten in einer Log-Datei auf der Kamera gespeichert. Dabei handelt es sich um eine einfache Text-Datei, die mit jedem Editor geöffnet und ausgelesen werden kann. Gerade Statistik-Freaks, die wirklich mit den Rohdaten arbeiten wollen, finden daran gefallen. Für alle anderen bietet Acme den GPS-Konverter als kostenlosen Download auf ihrer Homepage an. Dieses Programm wandelt die Text-Datei in eine KML-Datei um, die beispielsweise mit Google-Earth ausgelesen werden kann. Dabei hat man als Benutzer die Wahl, sich die GPS-Daten sowohl zwei- als auch dreidimensional anzeigen zu lassen. Letzteres ist natürlich die deutlich interessantere Variante, ermöglichst sie doch exaktes Abbild der Flugbewegungen im dreidimensionalen Raum. Oder salopp gesagt: Die Kapriolen, die man mit dem Modellflugzeug geflogen ist, werden so angezeigt. Flugtacho Eine andere interessante Anwendung bietet das GPS-Modul für FPV-Piloten. Die Geschwindigkeit und Höchstgeschwindigkeit, die Entfernung zum Startpunkt sowie die einwirkenden G-Kräfte können direkt in den Bilderstream für die Video­brille eingespielt werden. Außerdem wird die Himmelsrichtung angezeigt, in die gerade eine Bewegung stattfindet. Das GPS-Modul wird so also zu einem OSD-System (onscreen Display). Die Daten werden hier übrigens nur in Echtzeit angezeigt, sprich: im gespeicherten Videomaterial sind diese nicht eingeblendet. Acme bleibt sich an dieser Stelle treu und gibt Kunden die Möglichkeit, auf unbearbeitetes Rohmaterial zuzugreifen. Wer möchte, kann allerdings nachträglich über den bereits erwähnten GPS-Konverter die Daten ins Video einblenden. Kurzum: Das GPS-Modul von Acme bietet eine preisgünstige und leistungs­starke Möglichkeit, Flüge „abzuspeichern“ und sich anschließend am PC noch einmal genau anzuschauen. FPV-Piloten dürften sich vor allem über die Einblendung von Daten wie der Entfernung und des Kompasses freuen. Im Preis enthalten sind neben dem Modul selbst noch die nötigen Kabel zum Anschluss an die Kamera. Allein die Sache mit Lena, da muss jeder für sich selbst einen Weg finden – da hilft auch keine Satellitennavigation.