Door-Sequencer

Door-Sequencer

Manche behaupten, Modellflieger seien technikverrückt. Das stimmt aber nicht. Sie sind technikverliebt. Und so wie sich das eben gehört, interessieren sie sich für viele Dinge, die mit dem geliebten Hobby auch schon mal etwas entfernter verwandt sein können. Zumindest auf den ersten Blick. Ein solches Ding ist der Servo Controller Micro Maestro von Pololu im Vertrieb von lipoly.de.

Das knapp 5 Gramm wiegende Bauteil kommt von den Technikfreunden, die sich mit Robotern beschäftigen. Die Elektronik hat es in sich. Sie kann nämlich bis zu sechs Servos anhand verschiedener Parameter nacheinander in viele unterschiedliche Stellungen bewegen. Somit bietet es sich an, bestimmte Abläufe, an denen mehrere Servos beteiligt sind, automatisch durch einen Schaltkanal gesteuert ablaufen zu lassen. Der typische Einsatz für uns Modell­­­flieger ist der Door-Sequenzer.

Ganz langsam
Für das originalgetreue Bedienen eines Scalefahrwerks sind eine Reihe von Funktionen nötig. Wenn man von einem eingezogenen Fahrwerk ausgeht, dann erfolgt das Aus­fahren des linken und rechten Hauptfahrwerks und unabhängig davon des Bugfahrwerks in folgenden Schritten:

1. Die beiden Haupttüren öffnen sich langsam
2. Eine dritte Türe für das Fahrwerkbein öffnet sich langsam
3. Das Fahrwerk kommt heraus
4. Die Haupttüren schließen sich, die dritte Türe bleibt offen

Genau so etwas kann das kleine Controllerboard. Damit es das auch ferngesteuert ausführt, braucht es noch einen RC-Switch, den praktischerweise derselbe Lieferant im Angebot hat. Der Schalter muss mit zwei Servokabeln versehen werden und kann dann das Schaltsignal vom Emp­fänger beim Controllerboard an einem Servoanschluss abliefern. Der Switch informiert zudem mit einer roten LED, ob seitens des Empfängers ein Signal anliegt und in welcher Position der Fahrwerkschalter steht.

Alles Weitere ist dann am Rechner zu erledigen. Der Ser­vocontroller lässt sich mit seinem USB-Anschluss an den PC anschließen und mit der dazugehörigen Software programmieren. Die Software ist praktisch selbsterklärend. Über Schiebesteller, Checkboxen oder Radiobuttons sind sehr bequem die Servopositionen einzustellen. Als Erstes sollte der Servokanal, der an den RC-Switch angeschlossen ist zum Eingang erklärt werden. In der Übungsphase empfiehlt es sich dann zuerst mit ein paar Servos aus der Bastelkiste Erfahrungen zu sammeln, um das Modell nicht zu beschädigen. Das Ausfahren eines Fahrwerks durch die geschlossenen Fahrwerkspforten sieht zwar spektakulär aus, ist aber nicht nachhaltig einsetzbar.

Zum Nachahmen
Die über die Schiebesteller gefundenen Servopositionen können innerhalb der Software in ein Script übernommen und vom PC per USB-Anschluss zum Controller übertragen werden. Dieses Script sollte vor der Über­tragung noch um ein paar Elemente angereichert werden, damit die Stellung des RC-Switches ausgewertet wird. Auch verschiedene Servogeschwindigkeiten für aufgehend, schließend, halber Weg, Verzögerungen oder Werte für die Servobeschleunigung sind programmierbar. Den eigenen Vorstellungen sind dabei wenig Grenzen gesetzt. Im Downloadbereich unter www.modell-aviator.de haben wir ein einfaches Beispielscript zum Runter­laden hinterlegt. Kleiner Tipp: Achten Sie darauf, welche Fahrwerksstellung bei fehlendem Empfänger­signal eingenommen werden soll.