Jeti-Empfänger – Jetis 2,4-Ghz-Vielfalt

Jeti-Empfänger – Jetis 2,4-Ghz-Vielfalt

Outdoor-Empfänger R4 bis R7
Die Outdoor-Empfänger R4, R5 und R7 wiegen nur etwa 5 Gramm. Aus Gewichtsgründen besteht das Empfänger­ge­­­häuse aus einem schwarzen Schrumpfschlauch. Diese Em­­p­fänger sind mit zwei etwa 100 Millimeter langen Peitschen­antennen ausgestattet und die Stromversor­gungs- und Servoanschlüsse sind für Graupner Servo­stecker ausgelegt.

Den Duplex R6 gibt es in insgesamt sieben verschiedenen Ausführungen: Zum einen variieren die Antennenlängen zwischen 100, 200 (Version A20) und 400 (Version A40) Millimeter. Zum anderen kann die Stromversorgung mit herkömmlichen Servosteckern, mit einem bereits am Em­­pfänger angelöteten grünen Multiplex-Stecker oder über zwei herausgeführte Silikonkabel erfolgen. Alle Empfänger der 6er-Reihe sind in einem stabilen Plastikgehäuse untergebracht. Da Jeti Outdoor-Empfänger keinen Booster-Verstärker im Hochfrequenzteil haben, können Sie in puncto Reichweite nicht mit den Duplex High-End-Empfängern mithalten.

Bei allen Indoor- sowie den Outdoor-Empfängern R4, R5 und R7 sind die Leiterbahnen zu den Servosteckplätzen bisweilen recht dünn ausgeführt und somit für kleine Ströme ausgelegt. Bei kurzzeitig etwa 5 Ampere Gesamt-Servo­strom sollte Schluss sein, sonst kann schon mal die eine oder andere Leiterbahn durchbrennen. Wer hin­­gegen mehrere stromhungrige Digitalservos an Jeti Out­­door-Empfänger anschließen möchte, liegt mit dem Duplex R6 EPC oder dem S1 genau richtig. Denn über die herausgeführten Silikon­kabel können diese Empfänger selbst hohe Servo­ströme bis zu 15 Ampere zum Verbraucher durchschleusen.

Das typische Einsatzgebiet der R4 und R5 Outdoor-Em­pfänger sind Leichschaummodelle jeder Art, Trainermodelle bis etwa 2.000 Millimeter und Segelflugmodelle bis 3.500 Milli­meter Spannweite. Für F3A-X-Kunstflugmodelle bis etwa 2.600 Millimeter oder pfeilschnelle Mini-Jets, die mit sechs bis sieben Servoanschlüssen auskommen, sind der Duplex R6 und R7 die bessere Wahl. Wegen der sprichwörtlich hohen Zuverlässigkeit setzen viele Modellflug­sportler diese beiden Duplex-Empfänger gerne in diversen Elektro-Helis ein.

High-End-Empfänger R8 bis R18
Wie unsere Reichweiten-Messungen in den Tabellen ­zeigen, erzielen die Empfänger Duplex R8 bis R18 eine Reichweite bis weit über die Sichtgrenze hinaus. Somit erstreckt sich das Einsatzspektrum dieser High-End-Empfänger vom einfachen Trainermodell bis hin zu Scale- oder Kunstflugmodellen mit 25 Kilogramm Abfluggewicht, Turbinenjets jeder Couleur und Segelflugmodellen mit 9 Meter Spannweite. Von der Reichweite her lassen sich der Duplex R8 bis R18 etwa mit dem Graupner/JR Doppel­superhet ­SMC-20 DS aus der 35-Megahertz-Ära vergleichen. Aber in puncto Diversity-Empfang sind die Jeti-Empfänger jedem 35-Megahertz-Empfänger haushoch überlegen. Aufgrund der verschieden ausgerichteten Antennen herrscht im Modell­flugzeug unabhängig von der momentanen Flug­lage immer eine gute Empfangsqualität vor, die sich durch zusätzliche Satellitenempfänger weiter perfektionieren lässt. Wie unsere Reichweiten-Messungen bestätigen, vergrößern Duplex-Satellitenempfänger nicht die Reichweite, sondern ver­­bessern den Diversity-Empfang. Dadurch ist der Betrieb großer und wertvoller Flugmodelle besonders sicher.

Den Duplex R8 gibt es in insgesamt fünf verschiedenen Ausführungen. Zum einen variieren die Antennenlängen wie beim Outdoor-Empfänger R6 zwischen 100, 200 und 400 Millimeter, zum anderen kann die Stromversorgung entweder mit herkömmlichen Servosteckern oder mit einem bereits am Empfänger angelöteten grünen Multiplex-Stecker oder über zwei herausgeführte Silikonkabel erfolgen.

Die Empfängerserie R10 bis R18 unterscheidet sich vom R8 in zwei Punkten: Zum einen ist ein grüner Multiplex-Hoch­strom­stecker bereits im Empfängergehäuse integriert und zum anderen lassen sich bis zu zwei Satellitenem­pfänger an­­­schließen. Unsere Testflüge mit Elektroseglern ab etwa 5 Meter Spann­­weite untermauern folgenden Sachverhalt: Beim alpinen Segelflug reicht ein einziger Satellitenempfänger völlig aus. Hingegen ist ein Satelliten­empfänger auf dem heimischen Flugplatz nicht zwingend erforderlich, denn dort herrschen in der Regel bessere Funk­bedingungen als in den Bergen, wenn zehn oder mehr Piloten an der Hangkante stehen und gleichzeitig fliegen.

Duplex High-End-Empfänger sind für mittelgroße bis sehr große Flugmodelle entwickelt worden. Ihr typisches Einsatzspektrum liegt bei Verbrenner-, Turbinen-, Segel- oder Elektroflugmodellen jeder Art und Größe. Auch sind sie vortrefflich für Carbonrümpfe geeignet, weil sich die aktiven, gelb markierten Antennenstummel dank der langen Antennenkabel problemlos nach außen führen lassen. Zudem kann der im Empfänger integrierte grüne Multiplex-Stecker die angeschlossenen Servos kurzzeitig mit bis zu 30 Ampere Strom versorgen.

Satellitenempfänger
Duplex-Satelliten sind nicht, wie die Hauptempfänger R10 bis R18, mit einem Booster ausgestattet, deshalb erzielen sie eine Empfindlichkeit von nur -98 dBm. Aus diesem Grund sollte man die Duplex-Satelliten als Hilfsempfänger betrachten, die bei schlechten Empfangsbedingungen den Diversity-Empfang unterstützen. Zudem müssen die Satelliten mit der Jeti-Box als Clone-Empfänger konfiguriert und gebunden werden, damit sie mit dem Hauptempfänger zusammenarbeiten können – so war es jedenfalls bei unseren Testgeräten.

Testphase
Alle hier getesteten Duplex-Empfänger haben im vom Her­­steller angegebenen Spannungsbereich zwischen 3,2 und 8,4 Volt einwandfrei funktioniert. Während des Tests hat sich herausgestellt, dass die Reichweite des Rück­kanals vom Empfänger zum Sender unabhängig von der momentanen Versorgungsspannung ist. Die minimale Be­­­triebsspannung aller Duplex-Empfänger liegt bei etwa 3,1 Volt.

Der Temperaturtest gibt darüber Auskunft, ob sich die Jeti Duplex-Empfänger im Winter bei klirrender Kälte und im Sommer bei sengender Hitze problemlos einsetzen lassen. Laut Hersteller sollen Jeti 2,4-Gigahertz-Empfänger zwischen -10 bis +85 Grad Celsius einwandfrei funktionieren. Mit unserer Messvorrichtung haben wir jeden Empfänger bei +77 Grad im Backofen und bei -14 Grad in der Tief­kühl­truhe getestet. Alle Jeti Empfänger haben den Temperatur­test im genannten Temperaturbereich bestanden.

Je niedriger ein Flugmodell fliegt, desto schlechter und schwieriger sind die Empfangsbedingungen für den Empfänger. Das gilt für 2,4-Gigahertz- wie für 35-Mega­hertz-Empfänger. Um für alle Testkandidaten die gleichen Messbedingungen zu gewährleisten, haben wir eine spezielle Reichweiten-Messvorrichtung gebaut. Dazu wurde ein kleines Dummy-Flugmodell mit einer CNC-Fräsanlage aus einer Sperrholzplatte gefräst und auf einen 3,5 Meter langen Holzstab geschraubt. Wie das Foto zeigt, sind die Servos so eingebaut, dass die Drehkreuze der Rudermaschinen nach unten weisen und somit gut sichtbar sind. Mit dieser Vorrichtung lässt sich der jeweilige 2,4-Gigahertz-Test­em­­p­fänger samt Satellit (falls vorhanden) recht genau in etwa 5 Meter Höhe positionieren sowie in jede beliebige Richtung drehen und neigen.

Der Reichweitentest läuft folgendermaßen ab: Als Test­sender dient eine Graupner mc-24 mit Jeti 2,4-Gigahertz-Sender­modul. Der Sender ist einen Meter über dem Boden positioniert – also etwa in Bauchhöhe. Im Sendermenü wird das Servo-Testprogramm gestartet, sodass alle am Empfänger angeschlossenen Rudermaschinen im Drei-Sekunden-Takt von einer Extremposition in die andere fahren. Da die fünf hochauflösenden DS 8411-Digitalservos im Dummy-Modell selbst kleinste Aussetzer an der Reich­weiten-Grenze durch unregelmäßige Laufgeräusche und Drehkreuzbewegungen signalisieren, lässt sich schnell und exakt herausfinden, wo die tatsächliche Empfangsgrenze des jeweiligen Empfängers liegt. Bei unseren Entfernungs­messungen gibt es keine Hindernisse zwischen der Sende- und Empfangsantenne.

Ergebnis
Wie unsere Reichweiten-Messungen zeigen, überbrücken alle Jeti Duplex-Empfänger große Entfernungen problemlos. Dank des zurückkommenden Signals vom Empfänger zum Sender wird der Modellpilot rechtzeitig gewarnt, falls schlechte Empfangsbedingungen vorherrschen oder der Akku im Flugmodell in die Knie geht. Auf diese Weise lässt sich so mancher Absturz verhindern.

Bilanz
Bei der Kaufentscheidung sollte man beachten: Jeti Indoor- und Outdoor-Empfänger gehören eher in kleine bis mittelgroße Flugmodelle. Hingegen sind die Jeti High-End-Empfänger mit ihren vielen Servo-Ausgängen für große Flugmodelle prädestiniert. In puncto Reichweite erzielen die Empfänger sehr gute Werte. Dank ihrer Telemetrie-Eigenschaften bieten sie ein hohes Maß an Sicherheit und bei Bedarf lösen die langen Antennen klassische Einbauprobleme im Handumdrehen.

 

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